Trotz den langsam etwas unverschämten Eintrittspreisen war ich auch diese Saison im Christmas Garden in Stuttgart. Ich glaube, es war das dritte Mal in Folge.
Doch leider hielt sich dieses Jahr meine Begeisterung in Grenzen. Die Menschenmassen, die sich am 3. Januar abends durch die Wilhelma quälten waren unglaublich! Spaß, oder gar eine romantische und festliche Stimmung konnte sich so nicht einstellen. Es war wie ein Spaziergang in der Königstraße kurz vor Weihnachten. Im Gänsemarsch durch den Park.
Eigentlich müsste das kontrollierte Einlassverfahren solche Massen verhindern. Aber offensichtlich geht es dem Veranstalter von Jahr zu Jahr mehr um den Profit, als um eine schöne Veranstaltung. Und das, obwohl die Einnahmen gigantisch sein müssen, wenn man die Eintrittspreise bedenkt und den doch sehr geringen Aufwand. Wobei man natürlich nicht erfährt, welche Summe die Wilhelma, also das Land Baden-Württemberg „Christmas Garden“ für diesen Spaß in Rechnung stellt.
Für diejenigen, die nicht wissen, was der Eintritt so kostet, sei hier gesagt, dass man für ein Flex-Ticket, also einen flexiblen einmaligen Einlass, satte 32 Euro hinlegen muss. Und so ärgerte ich mich sehr über die, im wahrsten Sinne des Wortes, überteuerte Massenveranstaltung.
Also was tun?
Als ich merkte, dass am späteren Abend weniger Menschen hereinströmen, kletterte ich über eine Absperrung und begann, verbotenerweise, meinen Rundgang erneut. Und diesmal stellte sich tatsächlich so ein ähnliches Gefühl wie die letzten Jahre ein. Ein schönes, positives Gefühl!
Plötzlich konnte man die wunderschönen Lichtinstallationen und die Springbrunnenaufführung in Ruhe genießen. Vor allem das kleine Mammutbaumwäldchen war auf beeindruckende Weise in eine Welt aus Farben und Nebel getaucht. Der obligatorische Caipi-Punsch musste natürlich sein und statt einer Roten ließ ich mir eine Bratwurst schmecken. Der Gastronomiebetrieb Marché hatte doch tatsächlich um 20 Uhr keine Roten Würste mehr. Logistik haben die Schweizer wohl nicht so drauf.
Dank einem abgelenkten Security-Mitarbeiter wurde es dann doch noch ein schöner, versöhnlicher Abend in magischem Ambiente.
Aber ob ich nächste Saison wieder hingehe, wird dann der Preis entscheiden. Mehr als diesmal bin ich nicht bereit auszugeben. Da ist für mich eine Grenze erreicht.
Dann gehe ich lieber mit einer Laterne durch die Weinberge und genieße den Sternenhimmel und die Ruhe kostenlos.