buehl2023 titel

Jedes Jahr im Mai heißt es Cowboy-Boots aus dem Schrank holen und ab nach Bühl. Zum internationalen Bluegrass-Festival!
Diesmal jährte sich dieses einzigartige Musik-Fest zum 19. Mal. Auch wenn Corona ein merkbares Loch gerissen hat, so besteht das Festival, dank dem künstlerischen Leiter Patrick Fuchs, immer noch.
Patrick FuchsUnd auch diesmal hat er es geschafft, eine bunte und internationale Mischung auf die Bühne zu bringen.

Am Freitag reiste ich zwar schon an, konnte aber wegen einer bösen Kiefer-OP nicht am Event teilnehmen. Leider musste ich mich an diesem Abend schonen und so verbrachte ich ihn im Hotelbett.

Aber am Samstag dann, nach weiterer Erholungszeit im Bett und einigen Schmerzmitteln ging es ins Bürgerhaus. Die Freude war, wie immer, groß!


Boom DittyDer Konzertabend begann mit „Boom Ditty“. Einer Band aus Frankreich, die doch tatsächlich das erste mal in Deutschland auftraten. Sie spielten wunderschönen und leichten Bluegrass-Folk. Doch auch ernste Songs, z. B. über einen Kriegsdienstverweigerer im zweiten Weltkrieg. Toller Sound, tolle Musik!

Danach kam die niederländische Band „Cousin Hatfield“ auf die Bühne. Ihre Musik war leicht jazzig aber gut anzuhören. Die Bassistin Cousin Hatfieldwar grandios. Aber auch alle anderen waren Virtuosen an ihren Instrumenten.

Jetzt folgte eine längere Pause. Die erste amerikanische Band reiste verspätet an und musste noch ihre Tonprobe absolvieren.
Das Bier in der Pause tat gut und erfrischte.
Und dann ging es weiter mit „Fog Holler“, eine Band von der Westküste der USA. Genauer gesagt aus Portland, Oregon. Da, wo eigentlich wenig Bluegrass erwartet wird.
Fog Holler„Fog Holler“ fiel nicht nur durch ihr gewöhnungsbedürftiges, aber auch sehr passendes Outfit auf. Nein, ihre Musik war teils schwer einzuordnen. Man hörte klassische Töne, irgendwie modern verpackt. Ich brauchte kurz, war dann aber sehr begeistert. Auch, weil die MusikerInnen Geschichten zu den einzelnen Songs erzählten. Das war klasse!
Übrigens war bei dieser Band zum ersten mal am Abend eine Fiddle zu hören. Auch das hat mir gut gefallen.


Fog Holler - Spanish Moss

Level BestWas konnte nun am späten Abend noch kommen? Es musste schon etwas besonders sein. Also ideal für die berühmten Bluegrass-Veteranen von „Level Best“! Bluegrass-Kenner werden alle Namen kennen. Alle sind schon lange im Geschäft und haben mit den Größten gespielt. Ihr musikalisches Repertoire ist unglaublich und ihr eher klassischer Stil war perfekt, um den faszinierenden Bluegrass-Abend abzuschließen.

Alle gemeinsam auf der BühneWobei natürlich der legendäre Gesamtauftritt aller Bands am Ende nicht fehlen durfte. Dabei konnte man zwar sehen, dass die US-Gruppierungen mehr Erfahrung mit solchen Auftritten hat, aber alle hatten noch einmal die Chance, sich musikalisch einzubringen. Grandios!

Fast sieben Stunden vergingen wie im Flug! Ein toller Abend mit super KünstlerInnen! Ich freue mich schon auf die 20. Auflage des Festivals.
Leider scheint es nicht mehr so einfach zu sein, den Saal voll zu bekommen. Das Publikum wird sichtbar älter und die Jungen für Bluegrass zu begeistern ist in Deutschland wohl nicht so leicht. Eigentlich schade.

Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass es wieder ein unvergleichliches Erlebnis war, den ganzen Künstlerlinnen und Künstlern so nahe sein zu können. Man kam wieder mit ihnen ins Gespräch und hatte stets den Eindruck auch erwünscht zu sein.
Da ich immer im selben Hotel absteige, wie die Bands, ist es auch schon Tradition, fast alle Stars am nächsten Morgen beim Frühstück zu sehen. Dabei respektiere ich allerdings ihre Privatsphäre und bedanke mich höchstens persönlich für den tollen Abend.

Für eines möchte ich mich noch bedanken. Nach langer Zeit war es endlich wieder möglich, nach dem Konzert noch Getränke und Snacks zu erwerben. Das war perfekt und sollte beibehalten werden!

Wenn ihr bisher dachtet, Bluegrass sei billige Country-Musik, dann liegt ihr falsch. Bluegrass ist Musik-Geschichte, ohne die es viele andere Musikrichtungen gar nicht gäbe. Es lohnt sich, sich mit dieser traditionellen Musik zu befassen, vielleicht lernt ihr sie dann ebenfalls lieben und wir sehen uns möglicherweise nächstes Jahr in Bühl.

 

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